| Emmeline Pankhurst hatte schon als kleines 
			Kind die Begriffe Sklaverei und Emanzipation verstehen gelernt, denn 
			in ihrer Familie und im Freundeskreis ihrer Eltern engagierte man 
			sich aktiv gegen Sklaverei, wiewohl die besitzenden Klassen 
			großteils dafür waren. In Manchester, ihrer Geburtsstadt gab es 
			viele Einwohner, die sich fortschrittlich zur Rede- und 
			Meinungsfreiheit bekannten. Ihr Vater und ihre Mutter setzten sich 
			1832 im Zuge der Ausweitung des Wahlrechts für das allgemeine 
			Wahlrecht ein. Es gab eine Formulierung die das Wort "man" (Mensch) 
			nutzte, sodass die Frauen annahmen jetzt auch das Wahlrecht zu 
			haben. Es handelte sich aber nur um das Wahlrecht der 
			Hauhaltsvorstände, von 4215 Frauen die dafür in Frage kamen, 
			forderten nun 3924 dieses Recht für sich ein, unterstützt von 
			hervorragenden Anwälten. Die Forderung wurde abgelehnt. Emmeline, 
			die gerne ihrem Vater Zeitungen vorlas, entwickelte ein Interesse an 
			Politik. Mit 14 Jahren ging sie mit ihrer Mutter erstmals zu einer 
			Veranstaltung über Frauenrecht. Mit 15 Jahren ging sie an eine sehr 
			fortschrittliche Schule für Mädchen, die auch Chemie und Buchhaltung 
			im Lehrplan hatte, nicht nur die üblichen Fächer die ein junges 
			Mädchen zur Dame ausbildeten. Ihre Zimmergenossin war die Tochter 
			von Henri Rochefort, der wegen dem Aufstand der Kommune nach 
			Neukaldonien verbannt wurde. Als Emmeline mit 18 Jahren nach ihrer 
			Ausbildung in das Haus ihrer Eltern zurückkehrte, sympathisierte sie 
			mit der Frauenwahlrechtsbewegung, so lernte sie Dr. Pankhurst 
			kennen, der die erste Gesetzesvorlage für das Wahlrecht der Frauen 
			entworfen hatte und auch die Gesetzesvorlage mit der verheirateten 
			Frauen die unbeschränkte Verfügungsgewalt über ihren Besitz und ihre 
			Einkünfte gegeben werden sollte. 1879 heirate Emmeline Dr. Pankhurst, und verbrachte 19 glückliche Jahre mit ihm, wie sie in diesem selbst verfassten Buch mitteilt. Sie hatten 5 Kinder miteinander, Dr. Pankhurst verstarb und hinterließ nur Schulden, doch private Dinge sind in diesem Buch nicht zu finden. 1914 erschien "Mrs. Pankhurst´s Own Story" erstmals, kurz vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges in London und New York, die damals 55jährige Emmeline Pankhurst hatte es ihrer Freundin Rheta Child Dorr während einer ihrer Vortragsreisen in den USA diktiert. Es ist ein langer Weg einer langsamen aber stetigen Radikalisierung dieser Vorkämpferin für das Wahlrecht der Frauen, auf das sie und die Bewegung der Suffragetten sich konzentrierten, mit immer aggressiveren Methoden. Unglaubliches Leid (Gefängnis, Hungerstreiks) und ein unglaubliches Beharrungsvermögen auf das große Ziel, das letztlich dennoch im Ersten Weltkrieg versandete, nicht weiter verfolgt werden konnte, lassen die Frage offen: WIESO WOLLTE UND KONNTE DIE WESTLICHE MÄNNERWELT GERADE DIESES MENSCHENRECHT mit so vielen Tricks und Unverschämtheiten verhindern? Um sich ein Bild der Lage machen zu können, wie schrecklich die Unterdrückung heute noch in vielen Ländern der Erde ist, ja die Rechtslage der Frauen wieder rückläufig verändert wird, sollte man diese Buch lesen. Und, man sollte die Zeichen der Unterdrückung der Rechte der Frauen nicht als Gestaltungsfreiheit bei der Bekleidung mißverstehen.  |