Hermann Härtel bezieht sich immer wieder auf seine eigene Geschichte, seinen Großvater den K. u. K. Kartographen und dessen Kollegen dem Autor von Hatschi Bratschi Luftballon, seine erste eigene Ballonfahrt, die Besuche mit seinem Vater im Technischen Museum, seine eigenen frühen Versuche als Konstrukteur interessanter fahrbarer Geräte, und ebenso die Reise von den ersten Sexmagazinen, die man vor den Lehrern versteckte bis zum Aktzeichnen. Entscheidend ist aber, was da als Kunstübung dabei herausgekommen ist. Wie man sieht, sehr luftige, leichte, beschwingte Gebilde, die von einer Leichtigkeit des Seins erzählen, die Kinderträume hat der Künstler mit ins Erwachsenenalter genommen. Ein Entdeckerdrang, der sich keineswegs an vorgegebenen Zielen orientiert, wie sie die Industrie auslegen würde, eine Abenteuerlust, die sich ihren Weg in die Lüfte bahnt, eine Sensibilität gegenüber Materialien sind das Kennzeichen, das sich auch bei den Bildern zeigt, denn auch dort scheinen Elemente zu schweben, Zeichen werfen ihre Schatten und bilden eine dritte Dimension.

In dieser Serie werden die Häute, welche die Flugkörper umspannen, nahe an die Menschenhaut herangeführt, denn die Objekte bestehen aus alten Aktzeichnungen. Das gibt eine eigene Ästhetik, ein wenig morbid, wie im Dschungel gekenterte Aeronauten. Inzwischen erscheinen die Flugobjekte bereits als Mischung von Waffe und Tragkörper, ein wenig an Pfeil und Bogen orientiert, immer aber sehr marginal, urtümlich, so wie in den Kinderbüchern, die neuen Technologien würden ja ein ganz anderes Feedback erzeugen.