Mit "Dolomiten Domino" 1 beginnt eine aufmarksame Recherche bezüglich des künstlerischen Potentials einer kleinen, besonderen Region. Die Galerie Gaudens Pedit in Lienz nimmt das auf sich, Ausstellung und Katalog. Die Positionen sind unterschiedlich, aber ausgereift, als besonders strikt kann man die Position von Peter Niedertschieder sehen, der auch in dieser Region lebt. Es ist als würde ihm der Lebensraum zum Kunstraum werden, das Tagtägliche zum Besonderen, die Arbeit zum Inhalt. Ein Bild hebt sich nicht ab von den Möbeln und den Menschen, von Speisen und Getränken, die Zeit wird angehalten, die Unterschiede vereinheitlicht. Eine andere ebenso konsequente Haltung hat Fritz Ruprechter mit auf die Reise genommen, er lebt nicht mehr in dieser Region. Er macht keine konkreten Aussagen, bleibt beständig, wie die Berge, alles ist Struktur. Die Materialien wechseln, der Duktus bleibt, ein Bild ist ein Bild, nicht von etwas, sondern an sich - damit kann man sein Auslangen finden. Und gerade die Beschränkung auf das Ungegenständliche gibt eine besondere Freiheit, Fritz Ruprechter ist kein Mathematiker, er folgt nicht strengen Regeln, läßt Poesie fließen..... Man kann sich nun die Frage stellen, ob diese beiden Künstler, oder die anderen in diesem Buch, Peter Raneburger, Lois Salcher, Franz Wibmer, Othmar Eder, Michael Hedwig, von dieser Landschaft geprägt sind, die lokalen Gepflogenheiten einwirken.........Bei aller Globalisierung sind die Menschen immer noch weit davon entfernt sich gleich zu verhalten, auch bei Künstlern schlägt sich der Zeitraum des Heranwachsens unter bestimmten Bedingungen nieder, wiewohl sie in aller Regel experimentierfreudig, neugierig und aufgeschlossen sind, und vor allem ein Ventil haben, sie können ihre Gedanken und Gefühle umsetzen. Erschienen im Folio Verlag ISBN 978-3-85256-600-9 |