Nun, Befürchtungen, dass das Kino tot sei sind unangebracht, schließlich ist ja das Theater auch nicht gestorben, ebenso wie die Malerei, das Buch.......technologische Entwicklungen haben lediglich das Feld erweitert, und auch nicht unerheblich viele Hörer und Seher abgezweigt. Letztlich hat Kino einen Siegeszug angetreten, bis hin zum Handy. Die Qualitätskriterien sind ziemlich durcheinandergerüttelt worden. Sah es zuerst so aus, als ob sich die Aufnahmetechnik, die Wiedergabetechnik fortlaufend verbesser würde, haben wir nun zumindest bei Raubkopien, beziehungsweise jenen nicht nur unerlaubten, sondern auch oft leicht verzerrten, und qualitätsmäßig downgrade Praxen durch mitfilmen im Kino, Qualitätskriterien erreicht, die eigentlich die Verfügbarkeit meinen, die schnelle, kostenlose, und jederzeit verfügbare Kopie im Internet.

Verbreitung ist nicht nur Qualitätsverlust, der Film hat unendlich viele Nebenschauplätze kreiert, das Freiluftkino, das Fernsehen, ungezählte Mixed Media Realisationen. Durch die billigere Herstellungsmöglichkeiten sind Unmengen von Kurzfilmen mit allerlei Kleingeräten entstanden, die nicht nur den lieben Freunden gezeigt werden, wie lange die Reisedias von Jedermann, das Internet ist zum Fundfeld für jeden Level von Qualität geworden, denn auch viele Künstler publizieren dort, für unterschiedliche Kontexte.

Das Buch Screen Dynamics ist nun das richtige Buch zur richtigen Zeit. Nichts wird dabei vergessen, angefangen von den Qualitäten des Kinos aus der Sicht von Autoren und Konsumenten, bis zu den unendlichen Möglichkeiten einer Integration in andere Kunst- oder Werbefelder. Der Focus ist fachgerechte Reflektion, Theoriebildung, poetisches Essay - gefragt sind Autoren die eine spezielle Sicht auf die Materie haben und viel Erfahrung.

Interessant kann auch die Frage werden, ob der Kunst-Film, für den stets schwarze Kisten innerhalb von Ausstellungen aufgestellt wurden, wieder zurück ins Kino kehrt, der neue, oder neuerlich genutze Kino-Saal in Museen deutet darauf hin.