| POLITIK DER INFOSPHAERE 
            www.world-information.org 
            Konrad Becker
             Für Konrad Becker waren wohl immer
            schon die Kommunikationstechnologien im Netz von Machtstrukturen das
            zentrale Thema. Als Künstler mit einem sehr ausgeprägten
            politischen Verständnis für mögliche Entwicklungen, hat er sich
            konsequent in Richtung Wissenschaft entwickelt. Kunst als eine
            besondere Art wissenschaftlicher Recherche, die mehr mit Intuition,
            Vision, Gefühl arbeitet als andere wissenschaftliche Ansätze, war
            stets Teil eines großen Ganzen, auf das z.B. seine
            Ausstellungskonzeptionen zielten. Mit dem Forschungsprojekt und dem
            Buch können nun auch jene Kreise erreicht werden, die nicht so gern
            mehr als notwendig vor dem Computer sitzen. Das jede Art von
            Netzwerk auch politischen Charakter hat, das globale Netzwerk
            INTERNET, das längst den anfänglichen Ideologien entwachsen ist
            ganz besonders, wird nun an jede Art von Leser transportabel. 
            Konrad Becker, sein Team, und viele
            andere Künstler und Wissenschaftler, sehen das Problem im nicht
            ausreichend gewährleisteten Zugang zur Information. Dieser ist ja
            auch je länger umso mehr mit Passwörtern gepflastert, die zwar an
            Wissenschaftler vergeben werden, von einem allgemeinen Zugang kann
            man aber nicht wirklich sprechen. Das Buch beginnt folgerichtig mit
            der Geschichte der Kommunikationssysteme und endet bei der aktuellen
            Situation einer Internationalisierung der Wirtschaft, die zunehmend
            Politik im herkömmlichen Sinne ausgrenzt und eigen Strukturen
            schafft. Mit dem Internet ist auch eine Internationalisierung der
            Sprachen einher gegangen, die mit der Anzahl der Menschen, die eine
            Sprache für ihre Muttersprache halten, wenig zu tun hat, die gut
            40% Englisch, die das Buch anführt, zeigen deutlich die
            Sprachverschiebung, wenn man sie mit andern Aufstellungen von
            Sprachzugehörigkeiten vergleicht. Zum Mangel an Bildung und
            Ausbildung kommt noch ein Mangel an Hard- und Software in ärmeren
            Ländern. Das alles zu ändern ist zwar Arbeit genug, aber das
            größte Problem ist die Propagandahörigkeit von vielen Menschen,
            wobei es wenig Unterschied zur Sache macht, ob es Verblödung durch
            Konsum ist, Antriebslosigkeit gesteuert durch Religionen oder
            politische Systeme, oder einfach ein Mangel an Geld und Zeit um
            Wissen zu erwerben. Das hier nicht angesprochene Problem ist die
            Spirale die aus gratis Content auch gratis Arbeit für den Content
            erzeugt und dadurch auch eine Art von Verelendung gebildeter
            Schichten. 
               |