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              Man könnte zwar vermuten, das Buch bietet
                Ausschnitte aus seiner reichen Tätigkeit, die schriftlich
                verfügbar ist, doch der Zugang zu Kunst Kontext Kultur bezieht
                sich auf seine Wirkung auf Mitarbeiter, auf den Kontext in dem
                er lehrte und wirkte, nebst einer sehr ausführlichen Biografie.
                Wissenschaftler mit denen er sich geistig verbunden wußte,
                Kollegen die er in seine Abteilung  an die
                "Angewandte" geholt hatte, das Umfeld ergibt nun noch
                deutlicher die Stellung die er im Kulturgeschehen bisher inne
                hatte, sein Engagement schlägt nun vielfältig zurück und
                ergänzt eine Haltung, die man als eine
                "kulturpolitische" sehen kann.
                 Lesen kann man dieses Buch auch, ein wenig wehmütig, als ein
                Stück Kulturgeschichte, die im besten Sinne sozialdemokratisch
                war. Hubert Christian Ehalt, der die Aktualität der Aufklärung
                einfordert, und der durchgehenden Ökonomisierung der Welt den
                Kampf ansagt, Patrick Werkner, der sich dem Entdeckungsprozess
                des Wiener Kinetismus widmete, und damit auch der hohen Kunst
                der Kunstschule das Wort redete, Anna Spohn und Gloria Withalm,
                die das Leben und Wirken von Manfred Wagner minutiös
                darstellten, Hartmut Krones, der anhand der Wiener Kinderchöre,
                diese wichtige Aufbruchstimmung nachvollzog, die allen Menschen
                die den Willen dazu hatten, ein Bildungsangebot zu vermitteln
                trachtete, das dezidiert nicht nur auf die praktischen Fächer
                für das Berufsleben setzte, sondern auch die schönen Künste
                als Teil von "Bildung" verstand, die den Menschen erst
                zum Menschen macht.  |