Theophil Hansen hat im Rahmen der Stadterweiterung, die nach einem Ersatz der Befestigungsanlagen durch eine Prachtstraße, der Wiener Ringstraße, das Ringstraßenensemble entscheidend mitgeprägt. Das Parlament, den Musikverein, die Akademie der bildenden Künste und die Börse, tragen seine Handschrift und wirken auch heute noch so schlüssig und elegant, so großzügig, wie es das aufstrebende Bürgertum im Zuge der Industrialisierung sich wünschte, die Zeichen der Zeit hat er verstanden.

Kaiser Franz Josef verfügte den Abbruch der Stadtbefestigung, ein europaweiter Wettbewerb erbrachte den Grundplan, der größte Stadtumbau der Geschichte Wiens war in die Wege geleitet. Die Stadt wuchs, die Einwohnerzahl stieg und das Großbürgertum fand Gefallen an ganz ähnlichen Repräsentationsbauten wie der Adel, und Theophil Hansen traf den Geschmack der Zeit bis in die kleinsten Details waren seine Bauten von ihm selbst gestaltet. Dabei gelangen ihm auch nahezu unnachamliche Volltreffer, wie etwa der große Saal im Gebäude des Wiener Musikvereins, der über eine weltberühmte Akustik verfügt.

Eine repräentative Ausstellung im Ringturm, mit dieser Publikation, wird derzeit ergänzt durch eine parallele Ausstellung im Wagnerwerk, Museum Postsparkasse. Theophil Hansen hat auch in anderen Städten der Monarchie gebaut.