BLUTSPENDEN, BLUTOPFER, BLUTSPUREN...

Zwei halbe Seiten von zwei religiösen Schriften sandte der Künstler Uwe Max Jensen aus Dänemark. Fast zeitgleich mit der Ermordung des Filmemachers aus den Niederlanden durch einen religiösen Fanatisten, verweist er auf Parallelitäten nicht nur zwischen Religionen, sondern auch zwischen Religion und Kunst. Die Religionsgründer haben ja ihre eigenen Ideen und oft auch ihr eigenes Blut gegeben, ihre Nachfolger haben  die Ideen und das Blut anderer mitunter genommen. Manche sprengen sich selbst dabei in die Luft, was aber nichts daran ändert, dass sie andere Menschen umbringen. Uwe Max Jensen verknüpft Realität und Kunst immer wieder in der Geberrolle. So ließ er als einsames Happening, nur von einem Fotografen begleitet, sein Blut in den Grundstein des neuen Kunstmuseums in Arhus. Aber auch bei anderen Aktivitäten, so bei einer Ausstellung, während deren Besichtigung den Besuchern Wäsche gebügelt werden sollte, um ihnen entspannten Kunstgenuss zu gewähren ohne die Sorgen des Alltags, manifestiert er sich als Spender. Ideen als Realität, als Kunst, als geistige Gaben an die Menschheit, so versteht dieser Künstler seine Tätigkeiten und befindet sich damit in geistiger Nähe zu Religionsgründern.