Frei von Vorurteilen, auf der Suche nach den Hintergründen, bleiben Ethik, Aesthetik und Wissenschaft dennoch nicht auf der Strecke. Magazin ist als Ausdruck für diese edle Publikation ganz schön tiefgestapelt, sagen wir Buch, hat ja auch ein Jahr Arbeit hinter sich.

An den Architekturfakultäten wird seit geraumer Zeit geforscht, das Wissen um Architektur, die Experimente die mehr Wirkung auf Architekten hatten und weniger öffentlich sichbar wurden werden erneut reflektiert. Es gibt natürlich gute Gründe warum nicht mehr Repräsentation durch aufregende Formgebung als Messlatte angelegt wird. Parallel zielt man auf energiebewußt, umweltschonend und zeitgemäße Nutzeransprüche, mit nach wie vor attraktivem Aussehen. Intelligente Materialien, intelligente Technologien haben begabten Architekten ungeheure Möglichkeiten geboten, die auch auf faszinierende Weise genützt werden. Ein Bewußtsein für all die Feinheiten ist da, nun gilt es unterschiedliche Ansätze und Strukturen zu prüfen, zu bewerten. All die Texte und nicht realisierten Entwürfe, all die Zukunftsmusik fließt ein in die Bewertungsmuster von Architekturtheorie und Architekturkritik. Von den Inspirationen durch die Natur, wie sie immer wieder in unterschiedlichen Intensitätnen von Architekten genutzt werden bis zu den gewollten oder verordneten Flexibilitäten beim Bauen kann alles hinterfragt werden. Ob sich der kreative Architekt dann wirklich von vorliegenden Theorien beinflussen lassen soll oder sich Kritiken zu sehr zu Herzen nehmen wird, bleibt eine andere Frage, denn auch zu viel Theorie kann lähmend wirken. War das nicht so, vor dem Aufbruch in die Moderne? Diskurs wird heute gross geschrieben, unter Fachleuten, mit den Nutzern, das kann ein Schutz vor Sackgassen sein, solange sich nicht ausschließlich Rentabilitätsdenken durchsetzt.