Erstmals hatte Elisabeth Leopold, die Frau des Sammlers und Direktors des Leopold Museums eine Ausstellung kuratiert, das Bild der Frau, quer durch die Jahrhunderte war der studierten Biologin ein Anliegen, nicht zuletzt weil immer noch vielerorts Benachteiligung, Ungleichbehandlung, Sexismus und Gewalt an Frauen verübt wird. Es ist aber auch eine Reise von der fremdbestimmten Darstellung zur selbstbestimmten Darstellung, und dabei konnte man eine bemerkenswerte Entdeckung machen. Gerda Leopold, die Tochter, die in Berlin lebt, stellt sich selbst als jemand, eine Person in Zeit und Raum, als Mensch, kaum ersichtlich als Frau dar. Das ist zwar logisch im Sinne von Selbstbewußtheit, aber immer noch selten, denn viele Künstlerinnen sehen sich doch mit den Augen von Männern und sei es als Opfer der Verhältnisse, oder als begehrenswertes Objekt, das zwar am Strick zerrt, sich aber nicht losgerissen hat. Männer stellen sich selbst durchaus ohne Bezug zur Frau dar, sie haben ja schließlich wichtigeres zu tun, z.B. Kriege führen real und im übertragenen Sinne.

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