Mit dem Modell zur Einreichung für den Wettbewerb "Chicago Tribune" von Adolf Loos, im Buch zur Ausstellung "Sculptural Architecture in Austria" ISBN 3-7025-0545-8, die in Beijing und Guangzhou im Kunstmuseum gezeigt werden, beginnt der sichtlich skulpturale Ansatz der in Österreichs Architekturgeschichte vielleicht mehr als anderswo eine Rolle spielte.

Fortgesetzt kann mit Friedrich Kiesler werden, einer ebenfalls nicht realisierten Pioniertat.

Die Kirche von Fritz Wotruba, dem vielleicht wichtigsten österreichischen Bildhauer des 20. Jahrhunderts, (als Kirche noch Kunstsponsor in Österreich war) zeigt Architektur, wie sie sich Bildende Künstler erträumen und in diesem Falle auch realisieren konnten.

Die Architekten Coop Himmelblau agierten immer an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Architektur, begannen mit kleinen Interventionen im öffentlichen Raum und sind mit dem zunehmenden Interesse an Architektur als Kunst zu großen Aufträgen gekommen.

Günther Domenig hat mit seinem eigenen Haus die Zeichen seiner Kunst real in die Landschaft gesetzt, gekämpft und gelitten, blieb aber letztlich Sieger und legt jetzt ein Alterswerk hin, das vollen Respekt abringt, die großen Aufträge kamen sehr spät.

Dem Kurator dieser Ausstellung, Hans Hollein, hat man in Österreich so manches Projekt neidvoll vermasselt, an seiner weltweiten Akzeptanz hat das aber letztlich nicht rütteln können. Er ist der klassische Architekt und auch Designer. Wem umgesetzte Ideen statt gebauter Kunst ein Anliegen sind, der findet vielleicht Detailverliebtheit darin.