Josef Trattner möchte sich dereinst von der Welt mit den Worten verabschieden: Ich hoffe, ich habe euch nicht gelangweilt und: Ich glaube an die Wiedergeburt, ich komme wieder. Das sieht nach einem lockeren Selbstverständnis aus und: Der Künstler gestaltet sein Andenken selbst. Das Künstlerhaus hat in Kooperation mit der Bestattung Wien, anläßlich deren 100jährigem Bestehen, eine Mischung von Kunst und Markt vorgenommen, denn das Bestattungswesen ist ja auch ein Markt. Die Bestattung Wien betreibt auch ein eigenes Museum, in dem vor allem die kunstvolleren Geräte gezeigt werden. Der Tod ist für Künstler immer wieder künstlerische Aufgabe und Brot gewesen. In der Ausstellung sind nun vor allem sehr unterschiedliche Reflektionen.

Anna Konik hat mit Disco Relaxion, der Zeremonie ein zeitgenössisches Ambiente geschaffen, mit einem Totenkopf als Diskokugel und der Soundbegleitung durch einen Straßenmusiker, einem Video welches vor Ort eine seltsame Wirkung zeigt, man hat das Gefühl, schwindlig zu sein, fast stolpert man durch den Raum - das geht schon an die Substanz! In den Totentanz werden also alle integriert. Neben Künstlerarbeiten, die von den Kuratoren Wittigo Keller und Peter Bogner ausgewählt wurden, hat auch die Bestattung Objekte und Installationen beigetragen, zum Teil als Installation mit Sound, der hatte aber dokumentarische Funktion. Ein wenig verwirrend wirken die unmittelbar in eine Kunstausstellung integrierten Firmen schon, so auch die Diamanten, die aus der Asche lieber Vertorbener geschaffen werden. Algordanza (Erinnerung) heißt die Schweizer Firma, die aus der Kremationsasche Diamanten herstellt, als Einzelstück, das angeblich Unterschiede zeigt. Ob das dann auch klappt mit der Seelenwanderung? Oder bleibt man dann zwar kostbar, aber versteinert?

H.R.Giger hat sich mit der Welt des Todes vornehmlich und immer schon auseinandergesetzt.

Andreas Spiegel hat das perfekte Design geschaffen: Cocoon - vollendete Geborgenheit.

Dorothea Wimmer hat ein sehr komplexes Werk geschaffen, beginnend bei Diskursen mit Chirurgen, die als Tondokument vorhanden sind innerhalb einer Installation, die von den Todesursachen, über eine Selbstreflektion mit einem Laptop, welches vor einem nackten Körper die offenen Innereien zeigt, bis hin zu einer Abarbeitung mit vielen Stichen, dem menschliche Körper in Schichten als Stickereien.

Die Botschaft von Mexico hat mit landesüblichem Brauchtum im Reigen der Totenkulte mitgespielt.