Mit einem Zitat von Michael Heizer beginnt Michael Lailach´s "LandArt": "Das Kunstwerk wird nicht an einem Ort aufgestellt, der Ort selbst ist das Kunstwerk". Der Begriff Land Art wurde mit einem Film fürs Fernsehen publik, den Gerry Schum in Personalunion drehte. Acht Arbeiten von Marinus Boezem, Jan Dibbets, Barry Flangan, Michael Heizer, Richard Long, Walter de Maria, Dennis Oppenheim und Robert Smithon waren letztlich nur für den Bildschirm vorgesehen, der Film lief nur einmal im ARD im April 1969. Vergängliche Eingriffe in die Landschaft oder allenfalls nicht transportable Veränderungen von Landschaft, führten aber dennoch zu einer Etablierung von Earthworks in den USA, weil die Galeristin Virginia Dwan 1968 eine vielbeachtete Ausstellung zu diesem Themenkreis zeigte. Einige Arbeiten waren naturgemäß nur als Dokument ausstellbar.

Mit von der Partie war auch Herbert Bayer, dessen Arbeit aber schon 1955 in Aspen, Colorado entstanden war. Das Andrew Dickson White Museum gab einigen Künstlern die Möglichkeit innen und im Umraum Arbeiten wie in einem Projektspace zu realisieren. Salzseen, Wüsten, Sandstrände boten in der Folge weit interessantere Möglichkeiten als Museen und Galerien für Künstler, dennoch kam es immer wieder zu Galeriepräsentationen. So präsentierte Walter de Maria in der Münchner Galerie Heiner Friedrich schwarze Erde, fein verteilt auf  72 Quadratmetern, Michael Heizer hingegen arbeitet bis heute in der Wüste in Nevada an tonnenschweren Erdaushebungen und Aufschüttungen.

Richard Long begann durch gehen Linien zu ziehen, durch setzen von Steinen, und Christo und Jeanne-Claude verpackten ganze Landstiche. Robert Morris konnte sein Observatorium, welches 1971 nach der Ausstellung demoliert wurde, ein zweites Mal 1977 in Kooperation mit dem Stedelijk Museum in Oostelijk aufbauen, dort steht es noch. Dennis Oppenheim brannte Zeichen oder Worte wie Diphterie oder Anthrax in Hänge, übertrug die Struktur eines Wasserstrudels in die Wüste und Robert Smithon implantierte eine riesige Spirale in einen Salzsee.

Taschen ISBN 13:978-3-8228-5612-3 www.taschen.com