Die Architekturtheoretikerin und Kuratorin Margit Ulama nimmt sich eine Entwicklungsschiene der Architektur des 20. Jahrhunderts vor, die ihrer Ansicht nach nicht ausreichend beachtet, definiert, besprochen wurde. Mit Architektur der Fläche bezieht sie sich auf das "Kartenhaus", auf Artikulationen die Volumen durch Flächen einschließen und definieren. Leichter wird es, wenn man die Herkunft dieser Architektur der Fläche im Auge behält, entstanden bei De Stijl und Suprematismus im ersten Viertel des Jahrhunderts und sich Bilder von El Lissitzky ins Gedächtnis ruft und Architekturen von Gerrit Rietveld. Wichtig ist hier die Werkgruppe Proun von El Lissitzky, weil Flächen hier auch Raumtiefen definieren, und dies bei Beibehaltung von eigenständiger Körperlichkeit, Flächen die man nicht in Boden, Decke, Wand, Dach zuordnen kann. Auch bei Gerrit Rietveld ragen etwa die Decken-Flächen immer wieder ein Stück über die Wand-Flächen, Flächen wirken wie ineinandergesteckt oder sind nicht zwingend als tragender Teil notwendig, entfalten ein Raumgefüge, welches aus Flächen und Linien zu bestehen scheint. Insbesondere die zentrale Figur von De Stijl, Theo van Doesburg, der auch ein Manifest verfasste, zeigt, dass auch die Farbe ein Raum verstärkendes Element sein kann. Anfangs war die Architektur von der Malerei beeinflußt. Der Zweig in der Entwicklung der Architektur ist auch weiter zu verfolgen bis in die Gegenwart, wobei hier Rem Koolhaas, Coop Himmelblau und das UNStudio zitiert werden. Zum Abschluß werden noch unter: Das Diagramm der "single surface" die Flächen die sich zu wölben beginnen behandelt - jetzt müßte man aber fast von Häuten sprechen, die ganz unterschiedliche Volumina umspannen.