| 
                  
  | 
              Im MAK sehen die
                Jahresreflektionen anders aus als in den anderen
                Kunstistitutionen, weil dem Rechenschaftsbericht ein allgemeines
                Tagesthema zur Kunst angefügt wird.
                 BEAT WYSS hat in seinem Vortrag
                sicher den Nagel auf den Kopf getroffen, auch wenn sich das
                alles wie blanker Zynismus anhörte. Kunst im Kreislauf von Geld
                und Ware und die Museen als Wertverstärker, das klingt schon
                profan. Wiewohl Kunst heute geradezu Religion zu ersetzen im
                Stande ist, zumindest dort, wo Religion kein wirklich
                emotionales Thema mehr ist.  
                Die Zeiten der Kunst als Wertanlage,
                sind einer fürstlichen Großzügigkeit gewichen, mit der
                Kunstkauf als eine Zurschaustellung von Reichtum und Insidertum
                praktiziert wird. Der normale Ausstellungsbesucher vermehrt das
                Ansehen der Sammler durch ansehen ihrer Sammlung. Freilich
                zirkulieren in diesem Kontext nur Künstlerfürsten, denn das
                stets wachsende Heer an Künstlern ist so brotlos wie zunehmend
                immer mehr arbeitende Menschen im aktuellen Wertewandel.  |