Andreas Ritter von Ettinghausen, Querschnitt durch den Stengel einer Clematis, 04.03.1840, © Albertina, Wien

FOTOGRAFIE DES UNSICHTBAREN, 14.04. - 24.05.2009 in der Albertina

Für alle die an der Entstehungsgeschichte der Fotografie, den zahlreichen (historischen) Nutzungsmöglichkeiten interessiert sind: Die Ausstellung des Jahres

Hermann Schnaus, Elektrographie einer Hand, 1900, © Albertina, Wien - Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr-und Versuchsanstalt

In der Ausstellung wird man nicht allein gelassen, die Wandtexte informieren über alle notwendigen Details.

Die Fotografieausstellung 2009 in der Albertina, Fotografie und das Unsichtbare 1840 -'900 geht dem Einsatz der Fotografje in der Wissenschaft des 19. Jahrhunderts nach. Besonderes Interesse gilt der Darstellung von Phänomenen, die sich dem bloßen Auge entziehen. Die Ausstellung zeigt ca. 250 Fotografjen und fotografjsch illustrierte Bücher, die in ihrer großen Mehrzahl in Österreich noch nie ausgestellt wurden. Zu den interessantesten Stücken gehören früheste Mikrodaguerreotypien, Aufnahmen von Henry Fox Talbot und Auguste-Adolphe Bertsch, Jules Janssens Chronofotografje vom Durchgang der Venus im Jahr 1874 (auf einer kreisrunden Daguerreotypie-Platte), Bewegungsstudien von Eadweard Muybridge und Etienne-Jules Marey, erste Röntgenaufnahmen von Josef Maria Eder und Eduard Valenta, sogenannte Geisterfotografjen von Louis Darget und Interferenzfarbfotografien nach dem Verfahren des Nobelpreisträgers Gabriel Lippmann. Moderne Wissenschaft und Fotografie erlebten eine gleichzeitige Blüte im frühen 19. Jahrhundert, und die Fotografie wurde vom Augenblick ihrer Erfindung an im Jahr 1839 ein Werkzeug der Forschung. Im weiteren Verlauf dieses Jahrhunderts benutzten die Wissenschaftler beim Fotografjeren auch das Mikroskop, das Teleskop und den Röntgenapparat -und fjngen damit Bilder aus den bisher verborgenen Bereichen des unendlich Kleinen und des unvorstellbar Großen ein. Sie benutzten die Fotografje zur Analyse von Bewegungen, zum Blick in weit entfernte Galaxien sowie ins Innere des menschlichen Körpers. Die Ausstellung wurde vom San Francisco Museum of Modern Art (SFMOMA) organisiert und von der George Frederick Jewett Stiftung großzügig unterstützt. In der Albertina wird sie, ergänzt durch eigene Sammlungsbestände, von 11. Februar bis 24. Mai 2009 gezeigt. Dazu erscheint ein Katalog, Fotografie und das Unsichtbare 1840 -'900, mit Beiträgen von Corey Keller, Tom Gunning, Jennifer Tucker und Maren Gröning. Die hervorragend reproduzierten Abbildungen sind in sieben Abschnitte geordnet, jeder Abschnitt begleitet von einem Text, der wichtige Neuerer der Zeit vorstellt und die Prozesse beschreibt, die sie zum Herstellen ihrer Bilder anwandten. (PRESSETEXT)