BOGDAN BOGDANOVIC. Der verdammte Baumeister, im  AZW, Architekturzentrum Wien

Die Ausstellung liest sich  über den konkreten Anlaß hinaus, auch als Zeichen für Bedeutungsverschiebungen, Veränderungen von Akzeptanz von Zeichen und insbesondere vom "Denkmal" welches unabhängig vom Zusammenhang, nur schwer dechiffrierbar ist. Letztlich bleibt dennoch eine Berührtheit, wie an einem "heiligen" Ort, gemeint damit ist nicht zwingend etwas, das mit Religion zu tun hat. Bogdan Bogdanovic, der DENKMALARCHITEKT, hat immer wieder Zeichen gesetzt, die bei aller politischen Aktalität, archaisch wirken, eine Zeichensprache einsetzen, die möglicherweise immer und überall eine Botschaft sein könnte.

Zum Denkmalarchitekt wurde Bogdan Bogdanovic (so outete er sich im Film von Reinhard Seiß) weil er im damaligen kommunistischen Jugoslawien beim Denkmalbau mehr kreative, künstlerische Möglichkeiten sah, als etwa im Wohnbau. Die unkonventionelle Haltung des Urbanologen, Essayisten, Schriftstellers, Philosophen, und einige Zeit sogar Politikers (er war von 1982 bis 1986 Bürgermeister in Belgrad) war so eine Art Seiltanz, der letztlich mit Ausgrenzung seiner Person endete, er zog es vor nach Wien zu übersiedeln. Dabei hatte er immer wieder mutige Schritte unternommen, die bis zu einem gewissen Grad eigentlich nicht der herrschenden Ideologie entsprachen, ganz abgesehen davon, dass sich Ideologien oft wandeln, ins Gegenteil verkehren, das auf und ab von Freund zu Feind, die Zersplitterung ehemals möglicher Formen vom zusammen leben unterschiedlicher Völker, hat sich auch in einer Zerstörung und/oder Vernachlässigung der Denkmale niedergeschlagen, die der Architekt bei gutem Wind so großzügig und in der Ausführung vom Material und der Größenordnung her aufwendig, vom Handwerklichen her solide, durchführen konnte. Nun, letztlich sind 12.5000 Zeichnungen für die sich niemand interessierte, spät aber doch ohne Visum eingereist, das AZW kümmert sich nun um den Nachlaß.