Die Eröffnungsausstellung der Brot Kunsthalle, in dem als Loft City geplantem Erneuerungsprojekt, zeigt The Promise of Loss, A contemporary Index of Iran. Ernst Hilger hat für diese Ausstellung den Curator Shaheen Merali bestellt, und auf der alten Anker Brotfabrik prangt nun ein Schriftzug den wir nicht lesen können. Es handelt sich ebenfalls um ein Kunstwerk von Leila Pazooki, und heißt: Das ist nicht grün!

Die Arbeit  gibt einen Vorgeschmack auf den Inhalt der Ausstellung, denn der sieht ja nicht zensuriert aus, unterschiedliche Haltungen in einer schweren Zeit für die IranerInnen brechen sich hier Bahn.

Die Arbeit der Künstlerin Mandana Moghaddam ist ebenso eindrucksvoll wie international. Das ist nicht bei allen Arbeiten so, dass man da ohne nähere Hinweise auch wirklich näher kommt. Das rote Wasser (Blut) als sprudelnder Quell nun eingefaßt, in ein Becken zementiert, die Wasserkontainer rundum (Wasser steht ja ebenfalls für Leben) soferne man nicht rankommt ganz besonders, bringen die Verhältnisse ins Spiel ohne wirklich plakativ zu sein. Mit der Künstlerin habe ich gesprochen, vor allem über andere Arbeiten, die für mich sehr irritierenden Fotos von voll schwarz verschleierten Polizistinnen, die dennoch auch für akrobatisch anmutende Aufträge eingesetzt werden. Ich wollte wissen, was sie davon hält, dass Frauen denen so viel vorenthalten wird, gerade den Dienst mit der Waffe ausüben sollen oder wollen? Sie fand das in Ordnung. Außerdem, meinte sie, es werden ja Polizistinnen gebraucht, weil Männer dürfen ja Frauen nicht berühren, wie können sie dann eine Frau die etwas verbrochen hat festnehmen? Aber, die Künstlerinnen, deren mehrere auch bei der Vernissage waren, sind hier westlich gekleidet. Und, ja, sie leiden unter den aktuellen Verhältnissen im Iran, aber anders als wir uns das vorstellen

Untergangsszenarien, die sich nicht unbedingt auf den Iran beziehen müssen, Jugend ohne Zukunft, parallele Szenarien, die sich wie Dekor ranken, von Nackten wie im Paradies, und planlosen Jugendlichen in zeitgenössischen westliche Outfits, wirken orientierungslos und voller Sehnsucht.

Mit diversen Bildzitaten, die sich mit vermutlich Heroen der eigenen Geschichte beschäftigen, ist man ohne Erklärungen überfordert. Es ist allerdings klar, dass sich die Künstler mit ihrer Geschichte beschäftigen, irgendwo zwischen Trauer und Hoffnung, und Anklage, dass sie nach Wegen suchen in alten Mythen und auf Grabsteinen.

Die hier gezeigten Künstler und Künstlerinnen leben teilweise im Iran, manche pendeln, sie stellen aber alle auch international aus, geboren sind sie bis auf einen Künstler alle im Iran, fast alle in Teheran.