www.walthercollection.com Artur Walther hat mit großem Engagement seine beiden Interessensgebiete, Fotografie und Architektur unter einen Hut gebracht. In seinem Heimatort in Deutschland hat er drei existierende Häuser, eines davon ist sein Geburtshaus, und ein neu errichtetes Gebäude, zu einem eigenwilligen Museumskomplex koordiniert. Er begann selbst als Fotograf, ist daher auch in technischen Belangen der Fotografie ein Wissender, widmete sich dann immer mehr der Sammlungstätigkeit und Ausstellungstätigkeit auf dem Gebiet der Fotokunst, und komponierte schließlich auf mehrere Häuser aufgeteilt, Blöcke seiner Sammlung zu Ausstellungen die auch mit den Architekturen eine besondere Beziehung eingehen.

Das vorliegende Buch gibt Auskunft über eine dialogische Form von Präsantation, also z.B. August Sander, der die Leute so porträtierte wie sie waren, gern in Arbeitskleidung, ob das nun Direktor oder Handwerker ist, gern auch mit speziellen Objekten, welche das Umfeld, die Tätigkeit, die Lebensform noch deutlicher auf einem Bild hervortreten ließen. Im Gegensatz dazu Seydou Keita, dessen Porträts eher eine romantische Selbsterklärung, Selbstdarstellung der Porträtierten aufweisen, und oft mit den gleichen, damals als modern oder begehrenswert angesehenen Objekten, wie z.B. einem Radio, oder einem Auto ausgestattet wurden - es konnte aber auch eine Blume sein, oder eine bestimmte Haltung der Personen, welche Verbundenheit signalisierte. Das Interesse des Sammlers gilt den Lebensumständen die durch die Fotografie mittransportiert wird.

Okwui Enwezor, der nicht nur eine documenta in Deutschland kuratierte, sondern auch durch viele Tätigkeiten als der Fachmann für Kunst und Lebensumstände in Afrika angesehen werden kann, ist der Kurator für eine große Ausstellung, die über zeitgenössische Afrikanische Fotografie Auskunft geben soll. Noch vor 2 Jahrzehnten war moderne, und zeitgenössische Afrikanische Fotografie wenig bekannt, über Afrika gab es vorwiegend die Sicht der Anderen. Wie man die Fotografie der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einschätzen soll, darüber läßt sich trefflich diskutieren, erst in der zweiten Hälfte begann eine gewisse Eigenständigkeit, und heute kann man auf diverse Parallelen hinweisen, die jungen afrikanischen KünstlerInnen arbeiten wie andere Künstler auch. Gewisse Unterschiede sind aber immer noch darin zu sehen, ob diese Künstler in Afrika leben oder in Frankreich, Deutschland, USA, ecetera.

Samuel Fosso hat in unzähligen Selbstporträts "African Spirits" ausgelotet.

Boubakar Touré Mandémory ist eine Art zeitgenössischer Impressionist, er sammelt flüchtige Eindrücke in Bewegung.

Ingrid Mwangi, lebt seit ihrem 15. Lebensjahr in Deutschland, die Arbeit mit dem eigenen Körper und den beiden Aufenthaltsorten, (BURN OUT COUNTY + BRIGHT DARK CONTINENT) reiht sie in eine Problematik, die man von vielen KünstlerInnen hört, die abwechselnd in zwei Heimaten leben, und letztlich nicht mehr wissen, wo sie hingehören, was sie verklären und warum.

Ein ganz besonders delikates STEIDL-Buch: ISBN: 978-3-86930-157-0