Robert Punkenhofer, der künstlerische Leiter der VIENNA ART WEEK hat im Hauptraum der Wiener Secession ein spannendes Diskursprogramm selbst geleitet. Die Künstler boten eindrucksvolle Vorträge die für sich sprachen. Allen voran zeigte Vito Acconci seine eigene Entwicklungsgeschichte bis zu den neuesten visionären Architeturprojekten, und sprach mit großer Offenheit und Selbstreflektion. Erstaunlich wenig Menschen interessierten sich für die allesamt berühmten, zudem sehr unterschiedlichen Künstler, die in einem wundervollen Rahmen und mit bester Werbung präsentiert wurden. Da zweifelt man irgendwie an Wien als Kunstmetropole. Weitere Gesprächspartner waren Minerva Cuevas, mexikanische Konzeptkünstlerin, mit ihren hochpolitischen Projekten, die auch ästhetische Ansprüche befriedigen können. www.irational.org http://www.irational.org/minerva/resume.html seit 2000 betreibt sie ihre homepage. Ihre symbolische Grenzüberschreitung von Mexico nach USA geschah beinahe zufällig, in der Wildnis die keinerlei Markierung trug. Sie fand eine Stelle im Fluß, die genug Steine bot zur Überquerung, ansonsten nichts als wunderschöne, einsame Natur, so setzte sie einen wie sie dennoch betont politischen Akt ohne Pathos und relativ gefahrlos, dafür umso beglückender und sammelte Material für eine Ausstellung darüber. Trevor Paglen schilderte ebenso unpathetisch seine Erfahrungen mit der Schattenwirtschaft in den USA. Der Geograf und Autor hatte irgendwann einmal Lunte gerochen, und begann dann systematisch den Zusammenhängen nachzugehen, fand und findet immer mehr Menschen die ihm, wenn auch nur in Andeutungen, brauchbare Auskünfte geben. Seine Nachforschungen beziehen sich auf verschwundene Personen, Amerikanische Gefängnisse in diversen anderen Ländern, wo man sie kaum vermuten würde, Briefkastenfirmen und reale Firmen die für´s Militär arbeiten, ein riesiges Netzwerk an Pseudonymen. Als man ihn fragte, ab er denn nicht selbst auch da eingestiegen wäre, man ihm Angebote gemacht hätte verneinte er, denn wenn er Teil dieses Schattenreiches wäre, könnte er sich als Künstler nicht mahr darüber äußern. Besonders unangenehme Botschaft: Das hat sich mit Busch nicht aufgehört, seit Obama werden Journalisten noch mehr ausgegrenzt, verfolgt, soferne sie nicht das berichten was genehm ist.