Johannes Deutsch ist ein belesener, in vielerlei Hinsicht gebildeter Künstler, der sein Wissen um Zusammenhänge, sein Wissen um Geschichte und Geschichten in die aktuelle Kunstpoduktion hereinholt. Die Technik der mehreren Ebenen, wie sie seit Photoshop verfügbar ist, bespielt er mit mehreren Zeitebenen, So verschwimmen in den Bildern die Wahrnehmungdebenen wie im Traum, sind gleichsam parallel da. Es geht bei der Themenauswahl immer um bereits reflektiere Zustände, wie im Theater, eine rohe Unmittelbarkeit ist ihm fremd.

Johannes Deutsch holt nicht nur Bilder aus verschiedenen Erlebnisräumen ins Bild herein, er lagert diese auch aus, denn er ist nicht beim Tafelbild geblieben, er sucht in der Vergangenheit mit den Mitteln der Zukunft. Medienkunst, der Begriff der von vielen Autoren inzwischen als überholt empfunden wird, beziehungsweise abgenuzt, und/oder falsch verstanden, läßt sich schwer ersetzen und scheint für Johannes Deutsch bestens zu passen, weil er sich mehrerer Medien bedient, und diese diffundieren läßt.

Das Tafelbild erreicht räumliche Tiefen, die faszinierender sind als eine Raumarbeit.

Transluzent erwandert der Künstler Lebenswelten, und nützt Technologien und Anwendungsmöglichkeiten gekonnt aber nicht medienreflexiv, sondern im Dienste der Aussage, der gewünschten Ästhetik. Er gehört zu den wenigen Künstlern, die auf dem Klavier der Medienkunst virtuos spielen können, das Resultat mag an Malerei erinnen, aber, malen kann man eben alles was die Phantasie hergibt, daher kehren auch viele Künstler wieder zu diesem Medium  zurück, und finden durchaus zeitgemäße Themen und Möglichkeiten der Aussage.