In der SECESSION ist derzeit wieder Secession, sprich endlich wieder Künstler vor Ort, die nicht so wahnsinnig international sind wie das immer wieder eingefordert wird, und gerade deswegen sieht man mal was Intensives, ein Paket das in sich stimmt. Die Raumarbeiten erfassen die Räume und den Betrachter, weil es von Innen kommt, nichts aufgesetztes ist. Ines Lombardi arbeitet schon lange raumbezogen, nicht jetzt, weil sie muss, oder sich auf die Raumarchitektur der Secession beziehen muss, soll, oder was immer.....sie bezieht sich auf andere Räume, und schafft es trotzdem die Secession temporär umzugestalten.

Past Present - Close and Distant, bezieht sich auf zwei historische Gärten. Die Künstlerin läßt uns teilhaben an ihrer Recherche mit unterschiedlichen Mitteln und an dem Endresultat, einem neuen poetischen Ambiente in der Secession.

Alfons Egger hat einen kleinen Raum zu bespielen, und den erfüllt er adäquat zu seinem Buch, welches weit mehr zu seinem künstlerischen Standpunkt sagt, mit "Mama hilf mir" einer Raum gewordenen Wortfolge. Das ist sehr konsequent, denn mit einer Vielzahl von künstlerischen Statements, wie sie das Buch birgt, wäre der Raum überladen. Die Dringlichkeit die aus den immer wieder auftauchenden signalhaften Totenkopfmasken und diversen Zeichnungen und seinem Roman im Katalogbuch spricht, spiegelt sich in den mamuthaften Buchstaben und dem Hilferuf.

Letztlich können Künstler nur appellieren an die Gesellschaft, diese anrufen, aber das ist eine wichtige Aufgabe.

Christoph Maier operiert mit Versatzstücken aus der Arbeitswelt, montiert zeitgenössische Apparate (Kopiergerät) Folien, Monitore, Leuchtkörper, Spiegelwände, Sitzmöbel, ecetera......zu einem Gesamtbild, einem Ambiente, das einer Designerwerkstatt entlehnt scheint und "work in progress" simuliert. Die Materialwahl ist gleicherweise subtil und nachlässig, es entsteht eine dritte Welt der Dinge.